Herzen aus Keraflott

Ich liebe es ja, Sachen selbst herzustellen und Neues auszuprobieren. Nach Nähen, Basteln mit Papier und Holzarbeiten hat mich jetzt das Gießfieber gepackt. Dieses Hobby ist absolut perfekt für ungeduldige Menschen, denn die gegossenen Kunstwerke können schon nach etwa 40 Minuten herausgenommen und bestaunt werden. Kurzerhand habe ich mir also einen Sack Keraflott und zwei Formen besorgt, mit denen ich direkt loslegen konnte. Mein erster Versuch war schon relativ gut, lediglich das anschließende Abschleifen noch ein wenig verbesserungswürdig, aber es ist ja schießlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Neben speziellen Gießformen habe ich übrigens auch eine alte Muffinform aus Silikon und Plätzchenformen aus Metall verwendet.

Was ist Keraflott?

Keraflott ist ein geruchsloses und ungiftiges, weißes Keramikpulver (Calciumsulfat) zum Gießen von Figuren, Vasen und vielen anderen Dekoartikeln. Die vollständig getrockneten Objekte bekommen eine schöne glatte, glänzende Oberfläche, welche an Keramik erinnert.

Hinweise:

Das Pulver ist zwar ungiftig, aber staubt sehr stark, empfindliche Menschen sollten daher vielleicht besser eine Maske aufsetzen und anschließend gut lüften. Außerdem trocknet es die Hände ziemlich aus, weshalb ich Handschuhe beim Verarbeiten empfehlen würde. Wichtig zu wissen: Flüssige Reste der Gießmasse auf keinen Fall in den Ausguss schütten, da es die Rohre verstopfen kann! Lieber im Gießbecher austrocknen lassen und die die Reste rausklopfen und anschließend im Hausmüll entsorgen.

Material:

  • Gießbecher aus Plastik (z.B. alter Joghurteimer (1000 g))
  • Keraflott
  • Gießformen aus Silikon
  • Wasser
  • alter Schneebesen oder Gabel

Verarbeitung:

Das Keraflott wird im Verhältnis 3:1 mit Wasser gemischt, das heißt auf 300 g Keraflott kommen 100 ml Wasser. Da ich keine Füllangaben für meine Formen hatte, habe ich zunächst nach Gefühl eine entsprechende Menge angemischt und mir genügend Formen zurechtgelegt, um eventuelle Reste sinnvoll zu verwerten. Zuerst füllt man also die entsprechende Menge Wasser in einen Gießbecher aus Plastik und gibt anschließend das Keraflott hinzu. Danach wird das ganze zügig und klumpenfrei am Besten mit einem Schneebesen verrührt. Ich klopfe jetzt den Behälter schon einige Male auf dem Tisch auf, um eventuelle Luftblasen zu entfernen.

Formen gießen:

Die Verarbeitungszeit der Gießmasse beträgt 10 Minuten, allzu viel trödeln sollte man also nicht. Das flüssige Keraflott kann nun langsam in die Formen gegossen werden. Ich befülle diese zunächst nur etwa Dreiviertelvoll und klopfe sie dann vorsichtig auf dem Tisch auf. Danach fülle ich bis zum Rand auf und klopfe mit den Fingern vorsichtig rings um den Rand der Formen, um Luftblasen zu entfernen. Jetzt lässt man das ganze 30 – 40 Minuten trocknen, bevor man die fertigen Kunstwerke entnimmt.

Nachbearbeitung:

Die entstandenen Werke werden am Besten im frischen Zustand mit einem scharfen Messer oder einer Feile entgratet und schon sind sie fertig! Wer mag kann sie noch mit Acrylfarbe bemalen oder anderweitig verzieren. Übrigens sind sie unbehandelt nicht wasserfest und daher nur für den Innenbereich geeignet!

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